Jürgen Linneweber
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DURCH:BRUCH + ZWISCHEN-ZUSTAND

Brigitte Schröder und Jürgen Linneweber
20.05 - 02.11.2007

WeissHaus
Weisshaus 1
54293 Trier
Tel. 0651 83433
Öffnungszeiten: Di. - So. 11.00 - 24.00 Uhr
Web: www.weisshaus.de

Vernissage : 20.05.2007 - 15.00 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF

Man denkt an die Freilegung neuer Möglichkeiten, an schöpferischen Krafteinsatz. Man denkt an Momente des Innehaltens und Sammelns, an die Bündelung von Energien, wodurch Kraftschübe erst freigesetzt werden. So sehr sich Arbeiten, Arbeitsweisen und Werdegang der beiden Bildhauer voneinander unterscheiden: Es besteht eine Polarität, die sich aufeinander bezieht.

 

 

Durchbruch und Zwischen-Zustand
virtueller Rundgang durch die Parkanlage des Weisshauses Trier

hier gehts los...

 

 

Die Band:

 

 

Zwischen -Zustand – Brigitte Schröder

“Momentaufnahme der Verwirklichung der Idee. Augenblick des Entstehens. Ruhezustand in der Beziehung der Schaffenden und des Geschaffenen.“


ZwischenZustand 2006/2007 - Rotdorn - Höhe 2,70m

Der Prozess des Entstehens einer Skulptur ist vom Material, dem Holzstamm vorgegeben oder die Idee schält sich aus dem Volumen des Materials. Die erste Kontaktaufnahme ist oft ein Sägeschnitt, eine grobe Form entsteht. Meine Arbeiten, die zu dieser Austellung entstanden sind, haben mythologisch/spirituelle Themen, sind materialisierte Gefühle deren Gestaltung einen engen Kontakt zu/mit mir selbst erfordern. Das wesentliche der Skulptur entsteht in wenigen Augenblicken der absoluten Verbundenheit- der Rest ist Abschied. Das Glätten der Oberfläche ist immer eine Phase der Meditation. Auch wenn meine Arbeiten figurativ sind, steht nur ganz selten ein spezieller Entwurf am Anfang des Schaffens. Empfinden und Material kommunizieren, ein Gesicht entsteht gefühlt, der Körper bewegt sich im Holz.


Werkstattfoto - Brigitte Schr–der im Atelier Neubeckum


Werkstattfoto - Atelier Neubeckum

 

Künstlerische Vita Brigitte Schröder

geb. 1964
aufgewachsen in Kelberg-Hünerbach/ Eifel
seit 1998 in Beckum

1983-1990
Ausbildung zur Restauratorin für Gemälde und Holzobjekte in Leutersdorf und Trier

1986-1989
Berufsfachschule für Holzbildhauerei, Berchtesgaden

1987/1988
Lithografische Arbeiten an der Europäischen Akademie der Kunst, Trier

1990-1991
Aufenthalt in China und Tibet

Seit 1992
Freiberufliche Tätigkeit als Restauratorin und Bildhauerin u.a. in Wien und Hannover

 

Ausstellungen/Projekte:

1989 Berchtesgaden Schnitzschule
Kleine Werkschau

1992 Wawern
„Tafelrunde“ Rauminstallation Atelierausstellung

1995 Wien
„Wohn-Kunst-Objekte“

2000 Westkirchen
Mahnmal für Shamsa Shajjar

2001 Tatort Kunst Münsterland
Atelieraustellungen

2002-2004 RaumInstallation
Ausstellung in Ahlen, Beckum, Oelde,
Drensteinfurt, Ostbevern und Ennigerloh


Werkstattfoto - Atelier Neubeckum

 

 

Durchbruch - Jürgen Linneweber

„Das unbearbeitete Material trifft auf mein eigenes Befinden. Umrisse zeichnen sich ab. Stimmungen werden hervorgerufen. Entdeckung unter einer Umhüllung: Aus den Schichtungen und Gebilden löst sich Skulptur wie die Larve aus dem Kokon.“


Entstrebende 2006 - 178cm - Blutbuche

Skulptur beginnt für Jürgen Linneweber beim Vorgefundenen. Ein in den 80er Jahren am Düsseldorfer Rheinufer gefundener Ring, wie er zum Vertäuen von Schiffen dient, wird 1992 in einen aus dem westfälischen Anröchte stammenden Stein eingelassen. Die Skulptur erhält den Titel „Prometheus“. Einige Jahre später wird auf der Schutthalde eines Anröchter Steinbruchs die aufgegebene Steinmetz-Arbeit eines schlichten Grabkreuzes erworben. Innerhalb der Kreuzform legt Linneweber einen weiblichen Torso frei. Aufgestellt auf einem aus Stahlelementen geschweißten Gefährt wird die Figur zur Wagenlenkerin: „Aufbruch.“


Aufbruch 2001 - Anröchter Sandstein - Höhe 84cm - Stahl geschweißt - Höhe 15 cm


Durchschreitung 2003/2004 - Assemblage: geflämmter Weißbuchenstamm 150cm mit ausgesägter Figur 120cm

Bei der Begegnung mit dem unbearbeiteten Material, inzwischen überwiegend Holz - aber auch Stein und Eisen – bietet sich dem Bildhauer eine diffusen Fülle sich überlagernder Möglichkeiten. Schichtungen im Stein, Jahresringe beim Holz, Verästelungen, Verfärbungen. Dem gegenüber steht ein Potenzial aus Motiven, Vorstellungsbildern, Energien und Lebens-zusammenhängen.

Die Rohbearbeitung von Holz nach der Entrindung: Welche Einblicke ergeben sich? Was wird sichtbar? Was ist mit dem Stein schon passiert? Wozu diente das Eisenstück? Der vorgefundene Zustand des Materials zeigt auch Widrigkeiten: Brüche, Risse, Verwerfungen, Hohlstellen, Materialmängel. Auch der künstlerischen Arbeitssituation sind Beschränkungen auferlegt. Witterung, Begrenztheit der Zeit, Mittagsruhe, Zweifel, Irritationen, nachlassende Kraft, Konflikte, fehlende Mittel, Pflichten. Eingrenzungen lassen sich aber auch als vorgegebene Richtungen begreifen, die man selbst gewählt hat. Die zunächst möglicherweise unerwartete Hohlstelle wird akzeptiert und zentrales Element der Skulptur. Aus dem gebundenen Kräftefeld wird gebündeltes Potenzial. Es geht um eine freizulegende Schnittmenge: Eine klar strukturierte Vorstellung ist erster „Anhaltspunkt“ in einem Fluss von Möglichkeiten. Die so gewonnene Entschlossenheit erlaubt dann ein durchaus ungestümes Vorgehen mit heftig brachialem Duktus.


Triologischer Konvent 2006/2007 - Assemblage: Drei Köpfe 44 cm 41 cm 36 cm auf trigonometrischer Anlage Zedernholz (Stahlkonstruktion)


Triologischer Konvent 2006/2007 - Detail

Die bildhauerische Arbeit entfaltet sich als zeitlicher Prozess. In manchen Aspekten unterscheidet sich dies nicht von handwerklichen Vorgehensweisen etwa bei der Herstellung einer Schale: Das erste Aushöhlen zum Kern hin verhindert das Reißen. Danach erfolgt Lagerung und Zuwarten bis zur Weiterbearbeitung. Es erfolgen Einflüsse und Einwirkungen: Spannungszustände im Holz, Witterung, Licht, Wachstumsrichtung, Nachdunkeln, silbrige Vergrauung, Feuchtigkeit, Trocknung. Damit geht Schwinden und Hervortreten, Abschattung und Erhellen einher, die ebenso wie zu erwartende Veränderungen im Holz einbezogen und als Gestaltungsmomente aufgenommen werden. Den Verläufen sich abzeichnender Risse wird teils nachgegangen, ihnen entsprochen aber auch ausglichen, vorgebeugt, geschützt oder entgegen gearbeitet. Es geht auch um das Abpassen des geeigneten Moments, der bevorzugten Situation, einem Entsprechen von Entwicklung der Bildidee mit Vorgängen, die sich im Material ereignen. In Westfalen sagt man: „Friggen und Heymaken wann Tid iss“ Dazu gehört Rücksicht auf Gestimmtheit, Sonne, Müdigkeit Erschöpfung nach einem Rhythmus arbeiten, im entscheidenden Moment anfangen, im erschöpfenden Moment unterbrechen. Im letzten Moment bevor Ruhe sein muss gelingt oft der entscheidende Einschnitt. Entdecken von Skulptur zeigt sich als ein Abtragen von Schichten – Arbeitsspuren unterschiedlicher Werkzeuge verweisen auf Phasen im Herstellungsprozess, die zum Teil erhalten bleiben.

Der Bearbeitungsweise wird dann im Verlauf immer ruhiger, konzentrierter, zeitweilig fast feinsinnig kontemplativ.


korrespondierende Triade - Apfelbaum


korrespondierende Triade - Werkstattfoto


"Prometheus " 1992 - Anröchter Sandstein - Eisenring für Rheinschiffe - Stein: Höhe 45cm - Eisenring: Durchmeser 38cm

Die entstandenen Figuren verlieren ihr Fragmenthaftes jedoch nicht. Unvollständigkeiten, verweisen auf das, was noch hinzutreten könnte. Das sich Abzeichnen aus dem Diffusen bleibt erhalten. Figurengruppen entspringen wie Äste dem Stamm – wie bei Daphne, nur umgekehrt. Hohlstellen und Negativformen verweisen auf das, was erscheinen kann.

Begegnung mit anderen und gemeinschaftlicher Arbeits- zeitprozess: Kraftfelder werden freigesetzt, die in die Intensität der eigenen Arbeit einfließen. Anfachen impulsiven Agierens, Austauschprozesse in der Vorgehensweise, ruhige Blicke, Ausbalancieren beim Aufstellen.


Zustrebende - 2006 - Hauptäste eines Apfelbaums - 225 und 215 cm

Bestandteil der Skulptur ist, wie Menschen ihr begegnen: Die körperliche Haltung, welche sie dazu einnehmen, Wahrnehmungen, die ausgelöst werden. Skulptur als Anhaltspunkt für wiederholte Blicke: Jede Blickrichtung verdeckt etwas und gibt etwas frei.

 

 

PRessestimmen


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Kontakt

Brigitte Schröder
Hubertusstraße 48a
59269 Beckum
Tel. 02525 805816
Mobil 01776408327
giddytib@aol.com

Jürgen Linneweber
Kirchfeld 22
48163 Münster
Tel. 02501 963575
mobil: 0177-5488239
juelinneweb@web.de

Herzlich bedanken wir uns bei den vielen Menschen die uns unterstützt haben, besonders bei Birgitta Rennefeld, Susanne Eichler, Gabriele Drangmeister, Frau M. Adamkiewicz vom Weishaus Trier, Frau Richardt von "Blickpunkt Gast", Markus Giltjes für den Aufbau der Seite www.skulptur-ms.de, Gregor Heinrich, der mit und für uns die Aufbauten konzipierte und umsetzte und Andreas Schröder für seine tatkräftige Hilfe und Logistik beim Aufbau.

Brigitte Schröder / Jürgen Linneweber

 

 

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